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3D Tabletten „rocken“

Quantensprung-Innovation aus der Sicht von Start-ups

Was hat den Pharmamarkt so richtig „gerockt“? OK, Gentherapie, personalisierte Medizin..aber halt letzteres ist vielleicht noch nicht zu Ende gedacht. Hier kommt eine „Lücke“, die Start-ups füllen können oder könnten.

Anbei eine Liste von 3D bezogenen Start-ups bzw. Optionen dafür:

  • 3D Trust: Single integrated platform to interact securely within your factory with different AM machine brands and models. Remotely control and monitor your machines.
  • Pintracker: Ein System um 3D-Drucker anhand ihres Fingerabdrucks zu identifizieren
  • Digitaler Zwilling für Patienten
  • 3D Fingerabdruck vom Patienten auf der 3D Tablette zur eindeutigen biometrischen Identifizierung
  • 3D Drucker verbunden in einer Blockchain zur Steigerung des Outputs
  • 3D Tabletten App für OTC Produkte
  • 2D QR Codes als Tablettenaufdruck für weitergehende Patienteninformation

Somit sollte sich der 3D Druck von Tabletten als interessante und lukrative Nische neben den herkömmlich durch Kompaktierung hergestellten Tabletten etablieren lassen. Auch wenn die Massenware, der in großen Volumina herstellbaren traditionellen Tabletten,  in Zukunft immer noch benötigt wird, entsteht ein neues bedeutendes Feld für individualisierte oral wirksame Medizin.

 

In diesem Zusammenhang sollte aber auch ein mögliches neues Problemfeld des 3D Drucks erwähnt werden. Sobald 3D Druck sich durch kostengünstige Drucker und Druckverfahren von vielen Laien auch für die Tablettenherstellung nutzen lässt, werden viele Fälschungen von konventionell hergestellten Tabletten verbotenerweise angeboten. Es gilt diese Gefahr zu erkennen und rechtzeitig Gegenmaßnahmen einzuleiten. Beispielsweise lassen sich schon durch den Einsatz von spezialisierten Algorithmen ein Fingerabdruck (im übertragenen Sinne) eines 3D gedruckten Produktes ermitteln. Das erscheint momentan wichtig zu werden um 3D gedruckte Waffen oder gefälschte Schlüssel zu ermitteln; sollte aber ebenfalls für 3D-„Fake-Tabletten“ zur Anwendung kommen können. Also vom Produkt kann man unter Umständen ermitteln, welcher Drucker für die Herstellung verwendet wurde. Die Technik namens PrinTracker wird als Software für Strafverfolger entwickelt.

 

Also wiederum spannend wie die Schwächen einer innovativen Fertigung durch neue Innovationen zumindest teilweise behoben werden können. Wenn Innovationen sowohl Produkte grundlegend verändern als auch ein neues Geschäftsmodell initiieren, sollte das doch das Interesse von Start-Ups wecken. Wie beurteilen Start-ups (oder solche die es werden wollen) diese Einschätzung zum Quantensprung-Potential der 3D Tablette?

 

Anmerkung: der gesamte Beitrag stellt die Meinung des Autors dar und nicht die eines seiner vorherigen oder jetzigen Arbeitgeber und diese Publikation werden auch nicht von diesen in irgendeiner Form unterstützt.

 

Interessiert an weiteren Blogs zum 3D Druck?

 

In der vorherigen Folge wurde eine Quantensprung-Innovation aus der Sicht von Innovationsmanagers erläutert. In der nächsten Folge wird die Quantensprung-Innovation aus der Sicht von Forschungseinrichtungen erläutert.

 

Dr. Volker Möckel

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