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Überraschende Fundstücke - Zuliefermesse Maschinenbau in Augsburg am 12. und 13. Februar 2020

Die FMB-Süd findet jetzt zum vierten Mal statt, Trendthemen sind Leichtbau und natürlich die Digitalisierung. Die Messe hat die Technologie-Achse Süd im Fokus, die von Karlsruhe über Stuttgart, Ulm, Augsburg und München bis ins bayrische Chemiedreieck um Freilassing reicht. Wussten Sie, dass hier 20% aller Ingenieure Deutschlands arbeiten und die Patentdichte fast 3mal so hoch ist wie im Bundesdurchschnitt? Der Messeveranstalter ist hochzufrieden, obwohl die FMB-Süd nicht annähernd an die FMB-Nord mit rund viermal so vielen Ausstellern herankommt. Unter den Ausstellern teilt man nicht überall die euphorische Einschätzung des Veranstalters. Der Grund ist offensichtlich, der Besucherstrom in den Gängen ist eher übersichtlich wie auch die ganze Messe - eine Halle reicht aus.

Symbolbild, © Fotalia 104502018
Anscheinend waren es im letzten Jahr noch zwei Hallen, was ich nicht überprüfen konnte. Nach erfolgsverwöhnten Jahren ist auch hier die Konjunkturabschwächung angekommen. 
Das Interesse an Produktneuigkeiten und Innovation bleibt trotzdem hoch, fast jeder Aussteller berichtet über gute, intensive Gespräche. Das kann ich bestätigen, selten hat man auf einer Messe mehr Gelegenheit so ausgiebig mit Ausstellern zu sprechen. Tendenziell sind es eher kleinere, jüngere Firmen. Auch das ist ein interessantes Unterscheidungsmerkmal zu anderen, größeren Messen in diesem Bereich.

 

Mit Begriffen wie Mechatronik oder Digitalisierung sind die Produkte oder Dienstleistungen dieser Firmen nur unzureichend beschrieben. Sie sind in der Welt der Industrie 4.0 und Industrial IoT weit fortgeschritten. Beispielsweise verknüpft eine Fachfirma für Steuerungstechnik gleichsam nebenher die Maschinen ihrer Kunden mit der Cloud oder mit einem lokalen Server und das zu sehr attraktiven Konditionen. Ein Mechatroniker bietet autarke Lagerzustandsüberwachung, die sogar die notwendige Stromversorgung selbst übernimmt. Ein Software-Anbieter ermöglicht mit seinem Produkt die Kalkulation der Fertigungskosten eines Bauteils innerhalb von Sekunden und ermittelt auch gleich den marktüblichen Preis dazu. Die Beispiele ließen sich beliebig fortsetzen.

 

Von den 130 Ausstellern kommen rund 50% aus Süddeutschland und Österreich, der Rest überwiegend aus Ostwestfalen-Lippe, dem Standort der FMB-Nord. Es handelt sich dabei um Komponentenhersteller, Auftragsfertiger, Lieferanten von Montage- und Handhabungssystemen sowie Antriebs- und Steuerungstechnik. Man findet auch einige Maschinenbauer, die alle aus dem Bereich Sondermaschinen kommen. Die Digitalisierung ihrer Abläufe ist für sie eine Selbstverständlichkeit, jedoch wird man bei ihnen eher weniger klassische Elemente von Industrie 4.0 und Industrial IoT finden. Transparenz in der Fertigung heißt für sie vor allem einfache transparente Abläufe und direkter, persönlicher Kontakt unter den Mitarbeitern. Nennt man das nicht auch Lean Production?

 

Der nächste FMB-Süd Termin steht schon fest: 24. Und 25. Februar 2021. Ich werde wieder da sein.

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